(tr) Beinahe wie einem Rudel Wölfe ging es uns in Wessobrunn, wo die beiden E2-Teams der (SG) SV Wessobrunn-Haid und unser FC Stoffen am Freitagabend aufeinandertrafen. Nicht, dass wir dem aufgehenden Mond bei herrlichem Bergblick und gleichzeitigem Sonnenuntergang anheulen wollten, eher das Fußballspiel ließ uns ein wenig traurig nach Hause fahren.
Was geschah: Mit schwer zu kompensierenden Ausfällen in der Abwehr und der inzwischen üblichen Abstellung von Spielern an die E1 fuhren wir mit einer knapp besetzten, aber vom Wollen und Können guten Mannschaft in den Pfaffenwinkel. Nach konzentriertem Aufwärmen rollte der Ball pünktlich ab 18:00 Uhr. Es waren keine zwei Minuten gespielt und unser Angreifer konnte einen missglückten Ausschuss des Wessobrunner Torhüters, der vom Rücken eines Verteidiger abprallte, aus kurzer Distanz zu unserer Führung über die Linie schieben. Mit guten Kombinationen in der Offensive und ordentlichem Flügelspiel war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, wann der nächste Treffer für den FCS folgen sollte. Dass es anders kam, lässt uns die Einleitung zurecht vermuten. Nach einem von unserem Torhüter entschärften Angriff wurde der Ball schlecht herausgespielt und der Gegner konnte zu einfach dazwischengehen. Mit einem flinken Antritt und einem satten Schuss haben wir die Wessobrunner eingeladen, ins Spiel zurückzukommen (1:1, 10. Minute). Nun wurde die Begegnung kampfbetonter, auf beiden Seiten konnten gute Chancen nicht genutzt werden. So dauerte es bis zur 18. Minute, als ein „Mondschuss“ der Wessobrunner immer höher stieg, einen weiten Bogen machte und sich bedrohlich auf das FCS-Tor herabsenkte. Unser Torhüter parierte und fasste gut nach. Allerdings waren sich alle einig, dass diese Rettungstat zwei Fußlängen hinter der Torlinie geschah.
Nach einigen Positionsänderungen ging es in die zweite Halbzeit. Mittlerweile hatte sich die an diesem Tag äußerst großzügige Sonne zurückgezogen, das Flutlicht strahlte über den Platz, es wurde kühl und nass, der Ball rutschte nun eher, anstatt zu rollen. Die Wessobrunner setzten ihr robustes, aber immer faires Spiel fort und konnten sich immer mehr Spielanteile sichern. So ließ es sich nicht vermeiden, dass die Gastgeber wiederum mit einem harten und leider etwas unbedrängten Schuss das 3:1 erzielen konnten (33. Minute). Nun war unser Wille gebrochen, denn die Kräfte ließen nach und auch unsere „neuen“ Stürmer bissen sich an der gut aufgestellten Abwehr des SVW die Zähne aus, da unsere weiten Bälle nach vorne zu schwer zu verwerten waren. Das 4:1 ließ die Gastgeber freudig jubeln, war es doch nun endgültig klar, dass sie den ersten Dreier verbuchen konnten. Sehr sehenswert war unser Anschlusstreffer in der vorletzten Minute, als unser linker Flügelflitzer einen Schuss nahe der Seitenlinie kraftvoll im rechten Torseitennetz versenkte (4:2). Mit ein wenig mehr Glück wäre sogar noch der 4:3-Anschlusstreffer drinnen gewesen, doch es sollte nichts mehr passieren.
Unseren Spielern gebührt viel Lob, da sie bis zum Ende ihr Bestes gegeben haben, doch das kraftraubende Spiel gegen ein um durchschnittlich einen Kopf größeres Team wurde auch durch eine zu fahrlässige Chancenverwertung verloren. Das FCS-Trainergespann ist sich einig, dass es sich baldmöglichst auf die Suche nach der verloren gegangenen Kaltschnäutzigkeit vor dem gegnereischen Tor macht. Denn auch am nächsten Freitag in Peiting wird die Aufgabe für unser Wolfrudel keine einfache werden…